Ungarn ist ein historisches Land: lange bevor die Magyaren am Ende des 9. Jahrhunderts von Osten einwanderten war die Region bereits von vielen Volksstämmen besiedelt. 896 n. Chr. ist bis heute ein historisches Datum für die Ungarn, es ist die „Landnahme” durch den Großfürsten Arpad, der sie aus den östlichen Regionen nach Pannonien geführt hat. Am 20.8.1000 wurde durch König Stephan I. das Königreich Ungarn gegründet. Zwischen 1458 und 1490 stieg Ungarn unter Corvinus zur Großmacht auf. Die türkische Herrschaft über weite Teile des Staatsgebietes und die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn sind nur weitere Schlaglichter der wechselvollen Geschichte. Nach dem 2. Weltkrieg kam das Land unter russischen Einfluss und hatte 1989 erheblichen Anteil an der politischen Wende. Heute ist Ungarn westlich orientiert und seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der EU.

Die Donau hinab kommt man von Österreich zunächst nach Györ. Die alte Bischofsstadt begrüßt den Besucher mit einem wunderbar restaurierten Stadtbild, mit dem alten Bischofsdom auf dem Burgberg und der Herme des Hl. Ladislaus. Nicht weit entfernt liegt die Benediktinerabtei Pannonhalma (Weltkulturerbe der UNESCO) hoch über der pannonischen Tiefebene. Basilika und Bibliothek sind die herausragenden Sehenswürdigkeiten der schon im Jahre 996 n. Chr. gegründeten Abtei. Wer es nicht eilig hat sollte Zeit einplanen für das Arboretum mit seiner vielfältigen Pflanzenwelt.

Das Esterhazyschloss Fertöd ist ebenfalls nicht weit und Sopron mit seiner gepflegten Altstadt darf im Besuchsprogramm nicht fehlen. Man muss schon zwei oder drei Tage in der Region bleiben, um nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen zu können.

Dann kann man 200 km weit nach Süden fahren in eine andere wunderbare Stadt: Pecs, Kulturhauptstadt 2010 und von besonderer Schönheit. Der große Dom, die römischen Ausgrabungen, die ehemalige Moschee oben am Markt (heute Pfarrkirche), die Museen und das Stadtbild verzücken jeden Besucher. Unterwegs durch blitzsaubere ungarische Straßendörfer und vorbei an riesigen Sonnenblumenfeldern, die das ganze Land während der Blüte mit einer gold-gelben Farbe überziehen. Auf den feuchten Wiesen suchen Störche nach Nahrung und in den Nestern reckt der Storchennachwuchs die Hälse und wartet auf Futter. Ländliche Idylle in einem Land, das außerhalb der Städte wenig besiedelt ist und daher einen besonderen Reiz ausübt.

Und dann der Wein: von Pecs aus sind es ein paar Kilometer zu einem der berühmten ungarischen Weinanbaugebiete in Villany. Ungarische Winzer haben den Anschluss an den internationalen Weinstandard gefunden – Donauschwaben haben einst den Wein dort kultiviert und ihre Nachkommen bauen auch heute dort wieder hervorragende Weine an. Die Weingüter erwarten den Gast mit erstklassigem Essen, guten Weinen und meist auch mit Fremdenzimmer für die Nacht.

Die Fahrt nach Budapest führt „über“ den Plattensee nach Tihany. Die barocke Abtei, 1055 gegründet, liegt hoch über dem Balaton und ist der ideale Zwischenstopp, bevor man nach Herend kommt. Die Porzellanmanufaktur ist – ähnlich wie Meißen – eine der führend Manufakturen in Europa. Man besichtigt die Fertigung in der Schaumanufaktur und in den dazu gehörigen großen Verkaufsräumen die exquisiten Erzeugnisse des Hauses. Wem der Preis zu hoch ist sollte sich wenigstens im Café mit Kaffee und Kuchen stärken – natürlich auf Herend-Porzellan.

Budapest ist das Ende der Reise. Es ist viel über die Stadt gesagt und geschrieben worden, hier mögen ein paar Worte genügen. Eine der sehenswertesten Hauptstädte Europas! Mit Burgberg, Fischerbastei und Matthiaskirche auf der Budaer Seite, mit Dom, Synagoge, Oper, Markthalle und Heldenplatz auf der Pester Seite benötigt man mehr als nur ein paar Stunden.

Natürlich waren wir in Esztergom, Vac und Gödöllö und auch in vielen anderen Orten. Barocke und romanische Kirchen, Klöster, Schlösser, Museen und Stadtbilder haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Ungarn ist ein Reiseland, das bisher weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt. Aber es ist auch ein Reiseland, das der interessierte Studienreisende ganz vorn auf seine Reiseplanung setzen sollte.

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Bilder: Copyright by Günther Krumpen