Zu den weniger bekannten Regionen Spaniens gehört zweifellos die Extremadura. Völlig zu Unrecht, wie unser Mitarbeiter Günther Krumpen zu berichten weiß, der kürzlich für Sie dort auf Entdeckungstour war. Die Region im Westen Spaniens an der Grenze zu Portugal überzeugt durch ihre landschaftliche Vielfalt, ihre geschichtlichen Zeugnisse aus Römer- und Maurenzeit und nicht zuletzt durch ihren hohen gastronomischen Standard. Da wird die Reise zum Erlebnis für alle Sinne.

Der Flug dauert nur zwei Stunden, der Bustransfer wenig mehr und man erreicht Plasencia im Norden der autonomen Region Extremadura. Das historische Stadtbild mit der lebhaften Plaza Mayor, von der strahlenförmig 10 Strassen abgehen, ist Zentrum des städtischen Lebens. Nur wenige Schritte entfernt, ist die alte Kathedrale aus dem 13. Jh. mit dem Bischofspalast und die neue Kathedrale mit wunderbaren Renaissancefassaden. Oberhalb der wuchtigen Stadtmauern liegt der Parador in einer Klosteranlage aus dem 16 .Jh.

Die Paradores sind Spaniens Übernachtungsherbergen der besonderen Art. In historischen Palästen, Adelshäusern oder Klöstern sind wundervolle Herbergen entstanden, alle mit einem besonderen Charakter und großer Gastfreundschaft.
Auf diesem kleinen Ausflug empfehle ich Ihnen vier dieser Herbergen; in Plasencia, Caceres, Merida und Zafra. Sie liegen aufgereiht wie die Perlen einer Kette in Nord-Süd Richtung an der alten Silberstrasse, der Via de la Plata.

Wenn Sie gut in Plasencia angekommen sind, bummeln Sie durch den Ort, lassen sich ein Glas Wein auf der Plaza Mayor schmecken und entdecken in der neuen Kathedrale das geschnitzte Chorgestühl vom Ende des 15.Jh. Der Blick auf die Miserikordien lohnt besonders: ganz schön frivol! Und am Abend genießen Sie ein gastronomisches Menü im Parador.

Caceres liegt weiter im Süden – auch an der Via de la Plata und schon seit 1986 ist die Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Die mit Palästen, Kirchen und Klöstern reich bestückte Altstadt wird von einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Von ehemals 30 Wachtürmen stehen heute immer noch 12. Man braucht schon zwei oder drei Stunden, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Und auch etwas Stehvermögen ist nötig – es geht über Treppen und schmale Straßen auf und ab. Auch den schönen Parador in einem Palast aus dem 14. Jh., und kürzlich komplett renoviert, muss man sich „erwandern“.  Dafür sollte man sich am Abend mit einem  typischen Menü mit den Erzeugnissen aus der Extremadura verwöhnen lassen.

Gutes Essen ist eine nicht unwichtige Zutat bei einer Reise in die Extremadura. Die Region ist stark von der Landwirtschaft mit ihren unterschiedlichen Vegetationsräumen geprägt und produziert hervorragende Produkte. Die oft seit Jahrhunderten überlieferten Rezepte haben kreative Köche zu wunderbaren Gerichten komponiert. Die Region ist durchgehend ein Paradies für Genießer und man muss es mehr als einmal ausprobieren. Zum Beispiel im Parador in Caceres:
Probieren Sie mal die Tapas-Variationen des Küchenchefs. Sie werden bleiben wollen.

Aber die Reise geht weiter: auf dem Weg nach Zafra, fast an der südlichen Grenze der Region gelegen, machen Sie Halt in Montanchez. In dem kleinen Dörfchen hoch in den Bergen wandern Sie zur Burgruine aus dem 12. Jh.  Es ist etwas anstrengend, aber es lohnt sich – der atemberaubende Blick über die Weite der Landschaft entschädigt für die kleine Mühe. Und dann gibt es anschließend einen Besuch in der Schinken-Bodega. Gerne erklärt man Ihnen dort bei einer Kostprobe die Herstellung des berühmten iberischen Schinkens. Und das Mittagessen im dörflichen Ambiente ist natürlich wieder erstklassig und der Schinken spielt auch eine große Rolle dabei.
Der Abend sieht Sie in Zafra – im Parador, der vor Jahrhunderten einmal Burg der Grafen von Feria war. Und zum Abendessen versuchen Sie noch einmal iberischen Schinken – es gibt keinen besseren!

Reden wir also über Schinken: natürlich vom iberischen schwarzen Schwein, das in großen Korkeichenwäldern nach Eicheln sucht. „Jamon Iberico“ ist das bekannteste landwirtschaftliche Produkt der Extremadura. Es gibt kaum ein Essen, das nicht mit einem Vorspeisenteller dieses köstlichen Schinkens beginnt. Und natürlich sind viele der Hauptspeisen ohne die Verwendung des Schinkens auf die eine oder andere Art nicht denkbar. Es gibt ihn – abhängig von der Fütterung – in vier Qualitätsstufen und der Beste ist nicht unter 90 €/kg erhältlich. Man gönnt sich ja sonst nichts. Oder doch? Natürlich ein gutes Glas Wein. Die Extremadura zählt schon seit 2000 Jahren zu den klassischen spanischen Weinregionen. Ein kräftiger Roter wird angebaut, der besonders gut mit den Gerichten der Region harmoniert.

Wir fahren wieder ein Stück nach Norden, nach Merida für die letzte Übernachtung.
Unterwegs gehen wir „aufs Land“, suchen mit dem Bauern auf seinen riesigen Korkeichenwiesen nach seinen Schweinen. Erst als er lange nach ihnen gesucht und gerufen hat, kommen sie in einer großen Herde angerannt. Es könnte was zu Fressen geben – gibt’s aber nicht, das war nur für die Fotografen. Die Schweine merken es schnell und ziehen ihres Weges. So leben glückliche Tiere, bevor sie uns dann doch noch als guter iberischer Schinken auf der Zunge zergehen.

In Monesterio gibt es neuerdings ein kleines Schinken-Museum, dessen Besuch lohnt, und im Ort gibt es gute Gelegenheit, die Kreativität der örtlichen Gastronomie kennen zu lernen. Und weil es der letzte Abend ist, gönnen Sie sich im Parador von Merida zum Abschluss der Reise noch ein paar „gastronomische Aktivitäten“. Was es damit auf sich hat, erkläre ich Ihnen gerne, wenn Sie mich danach fragen.

Merida müssen Sie übrigens auch noch besichtigen. Die Stadt ist schön und quirlig und hat aus ihrer glorreichen römischen Vergangenheit noch manch sehenswertes Bauwerk erhalten. Und dann aber ab zum Flughafen und zurück nach Deutschland. Wir müssen ein paar Kilo abtrainieren. Aber jedes Gramm, das wir zugenommen haben, hat sich gelohnt.

Wenn Sie mehr erfahren wollen, wenn Sie eine Gruppenreise in die Extremadura planen ganz gleich ob Gourmet-Reise, Studien- oder Naturreise, wir beraten Sie gerne. Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine E-Mail.

 

Bilder: Copyright by Günther Krumpen