Im November 2013 konnte ich während einer 6-tägigen Rundreise einen Teil Marokkos kennenlernen. Das Land beeindruckt mit einem Facettenreichtum und übt eine besondere Faszination aus.

Nur ca. 3,5 Flugstunden von Deutschland entfernt, präsentiert sich eine andere Welt.
Arabische Altsstädte, imposante Kasbahs, monumentale Mausoleen und Moscheen sowie bunte Basare lassen das Flair aus 1001 Nacht aufleben.

Casablanca, meist Anfangs- und Endpunkt einer Rundreise, zeigt sich als moderne Metropole, die wenig touristische Attraktionen bietet. Lohnenswert ist jedoch ein Besuch der imposanten, direkt am Atlantik gelegenen, Hassan II. Moschee. Der Innenraum der zweitgrößten Moschee der Welt ist mit wertvollem Zedernholz und Marmor ausgestattet und bietet Platz für 20.000 Gläubige. Im Rahmen von Führungen darf sie auch von Nicht-Muslimen betreten werden.

Folgt man der Atlantikküste gen Norden erreicht man in ca. 1,5 Std. Rabat, die Hauptstadt des Landes. Europäisches Flair und französische Architektur vermischen sich mit orientalischen Bauten. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist sicherlich der Hassanturm, der stolz in den Himmel emporragt. Er ist das unvollendete Minarett der Almohadenmoschee. Auf demselben Platz befindet sich der imposante Bau des Mausoleums Mohamed V., das ein beeindruckendes Beispiel islamischer Architektur darstellt.
Bei einem Spaziergang durch die Kasbah, die von einer mächtigen Festungsmauer umgeben ist, fühlt man sich in längst vergangene Zeiten zurück versetzt. Einst dienten diese burgähnlichen Anlagen als Wohnsitz, Wehr- und Speicherburg für Familien und Nomadenstämme.
Nicht verpassen sollte man einen Stopp am imposanten Königspalast. Dieser ist nicht von innen zu besichtigen, doch alle zwei Stunden kann man die Wachablösung der Palastwache vor dem herrschaftlichen Eingangstor sehen.

Meknès, unser nächstes Ziel erreichen wir am späten Nachmittag. Die gewaltige Stadtmauer mit dem prächtigen und bekanntesten Tor „Bab El Mansour“ wirkt in der Abendsonne besonders eindrucksvoll. Bei einem Bummel durch die Medina trifft man auf wahre Kleinode, wie die Medrese Bou Inania. Türkisblauer Marmorboden, ein Brunnen sowie kunstvoll gestaltete Decken und mit Schriftdekor geschmückte Wände bilden ein einmaliges Ensemble. Der Besuch des Museums Dar Jamai, welches in einem ehemaligen imposanten Palais untergebracht ist, lohnt ebenfalls. In den wunderschön dekorierten Innenräumen wird marokkanisches Kunsthandwerk präsentiert.
Das Mausoleum des Moulay Ismail verbirgt sich hinter einem großen Gebäudekomplex, zu dem eine Moschee sowie ein Denkmal und das Grab gehören.

Der Besuch von Volubilis, eine bedeutende gut erhaltene Ausgrabungsstätte, sollte nicht fehlen. Vor der Kulisse des Rif-Gebirges breiten sich die Ruinen einer antiken römischen Stadt aus. Reste eines Triumphbogens, Säulen sowie wunderschöne Mosaikböden sind hier zu sehen.

Von hier ist es nur eine kurze Fahrt bis zur „Verbotenen Stadt“ Moulay Idriss, die malerisch an einem Hang liegt. Der Zugang zur Moschee ist „Nicht-Muslimen“ nicht gestattet.

Mein persönliches Highlight der Marokkoreise war die Königsstadt Fès. Für den Besuch sollte man sich mindestens einen ganzen Tag, wenn nicht sogar zwei Zeit nehmen, um in eine Welt aus 1001 Nacht einzutauchen.
Die älteste der vier Königsstädte beeindruckt mit ihrer mittelalterlichen Medina, eine der größten erhaltenen arabischen Altstädte. In dem unübersichtlichen Labyrinth und Gassengewirr kann man sich leicht verlaufen und die Begleitung durch einen örtlichen Reiseleiter ist empfehlenswert.
Das Mausoleum Idriss II., die Kairaouine – eine Kombination aus Moschee und islamischer Universität sowie die Medrese Attarine, ein Juwel der Baukunst und der Nejjarine Platz mit einem wunderschönen Mosaikbrunnen sind einige Stationen auf unserem Rundgang.

Lohnenswert ist auch ein Besuch im Töpferviertel. Hier erhält man einen interessanten Einblick in das Kunsthandwerk und kann den Keramikmalern zusehen, wie sie geschickt und mit ruhiger Hand Schalen, Tassen und Teller kunstvoll verzieren. Auch die für Marokko bekannte Mosaikkunst ist hier zu sehen.
Ein besonderes Erlebnis ist ein Abstecher in das Gerber- und Färberviertel. Hier wird noch nach traditionellen Methoden Leder in großen Bottichen eingefärbt.

Was wäre ein Marokkobesuch ohne einen Aufenthalt in einem Ryad. Egal ob zur Übernachtung oder nur für ein Mittag- oder Abendessen, man sollte auf jeden Fall einen Blick in die nach außen hin oft unscheinbar wirkenden Häuser werfen. Im Inneren dieser typisch marokkanischen Wohnhäuser, die einst von wohlhabenden Familien bewohnt wurden, verbirgt sich eine Oase der Ruhe, jenseits des quirligen Altstadtlebens. Rund um einen Patio, der häufig bepflanzt ist, gibt es auf ein oder mehreren Etagen wunderschöne individuell gestalte Gästezimmer, mit kunstvoll geschmückten Holztüren, verzierten Decken und Mosaiken.

Ich habe Marokko als sehr gastfreundliches und sicheres Reiseland kennengelernt.
Neben der abwechslungsreichen Natur (Küste, Berge und Wüste) und all den Kunst- und Kulturschätzen, die Marokko bietet, ist auch die marokkanische Küche hervorzuheben. Couscous, Tajine-Gerichte sowie unzählige Vorspeisen, köstlich schmeckende Süßigkeiten und traditionelles Gebäck sind nur einige Beispiele der kulinarischen Viefalt.

 

Bilder: Copyright by Conti-Reisen