Ein Reisebericht aus Kolumbien.

Auf Einladung des kolumbianischen Fremdenverkehrsamtes PROCOLOMBIA hatte ich die Gelegenheit, dieses Land im Norden Südamerikas kennen zu lernen. Sehr beeindruckend fand ich die allgegenwärtigen Naturschönheiten und die durchweg unglaublich freundlichen Menschen. Und auch die vielfältigen indigenen Gemeinschaften sind ein Schatz des Landes. Ich werde wiederkommen! Aber lesen Sie mehr

Zuerst überraschten mich die Ausmaße, ist es doch so groß wie Frankreich, Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen, und das bei nur 47 Mio. Einwohnern. Es ist, nach Brasilien, das Land mit der höchsten Biodiversität der Welt. Bei nur 0,7 % der Landoberfläche der Welt beherbergt es etwa 10 % aller lebenden Organismen in Flora und Fauna. Das Rückgrat des Landes bilden 3 mächtige Andenkordilleren. Die im Norden des Landes gelegene Sierra Nevada de Santa Marta ist mit Gipfeln von bis zu 5.770 m das höchste Küstengebirge der Welt. Zudem ist Kolumbien das einzige Land Südamerikas mit 2 Küstenlinien (Karibik und Pazifik).

Doch vorerst genug der Superlativen! Hier nun einige Details meiner Reise:

 

21.02.2015 Samstag: Ankunft in Kolumbien

Um 08:00 h ging es mit Iberia Express von Düsseldorf in 2 Std. 40 Minuten in die spanische Hauptstadt Madrid (Verpflegung gegen Gebühr). Die „pünktlichste Airline der Welt“ machte ihrem Namen alle Ehre und landete 10 Min. vor der Zeit. In Madrid ist das Terminal zu wechseln, was durch eine Zugverbindung erfolgt. Der Weg ist jedoch gut ausgeschildert und mit Minutenangaben über die „Restlaufzeit“ versehen.

Um 12:05 h startete unser Langstreckenflug mit Iberia nach Bogotá. Die Verpflegung war reichlich, das Bordprogramm vielfältig, die Bord Crew sehr freundlich – alles bestens. Die 10,5 Std. ließen sich angenehm verbringen. Das Einreiseformular wird im Flieger ausgefüllt, das Immigration-Procedere am Airport ist freundlich und schnell. Die Gepäckabholung in Bogotá und das erneute Einchecken für den Inlandsflug mit Avianca ging rekordverdächtig schnell. Der Geldwechsel am Flughafen ist ein wenig bürokratisch (mit Fingerabdrücken bei Bargeldumtausch, Kurs € 1= ca. 2.400 Pesos).

Um 19:05 h brachte mich dann ein fast leeres Avianca-Flugzeug (von Terminal 2) an mein Tagesziel Neiva. Hier kam ich dann doch etwas müde an (nach unserer Ankunft im Airport Neiva ging sofort das Licht aus) und nach etwa 40 Minuten Bustransfer kam ich im Hotel in Ribeira an. Sehr froh war ich, nach einer etwa 25-stündigen Reise, in mein Bett zu sinken. Die erste Nacht in Kolumbien!

 

22.02.2015 Sonntag

Am Morgen konnte ich die grüne Umgebung und die zahlreichen Vögel bestaunen (und hören) sowie unsere internationale kleine Gruppe kennen lernen.

Nach einem Frühstück mit Eiern und frischen exotischen Früchten schnell ausgecheckt (sprich, den Schlüssel auf die Theke des Frühstücksrestaurants gelegt) geht es weiter durch die Provinz Neiva. Bei etwa 400 m Höhe beträgt die Temperatur ca. 32 ° (doch etwas anders als im kalten Deutsch­land).

Man lebt hier von Öl, Bodenschätzen (darunter auch Gold) und dem Tourismus. Die Häuser entlang der Straße sind oft bunt bemalt, aber es ist leider auch recht viel Müll zu sehen. Die Autos werden auf der Veranda direkt neben der Haustüre geparkt, beides umhüllt von einem schützenden Eisengitter.

In der Provinzstadt Villavieja erwartet uns unser Guide José, ein sympathischer Dorf­bewohner, der die Wüste, die es gleich zu besuchen gilt, wie seine Westentasche kennt. Mit Tuktuks (max. 4 Fahrgäste) geht es mit Ächzen und Schnaufen, aber etwas erfrischt vom Fahrtwind in die Tatacoawüste (Desierto de Tatacoa). Es wird immer heißer! Wer möchte zu einem halbstündigen Spaziergang durch die von Gräben und Rissen durchzogene Landschaft in wunder­baren Orange- und Grautönen aufbrechen? Ich natürlich, warum auch nicht? Kakteen, fantasti­sche Felsformationen, vereinzelte Bäumchen, deren Blätter als Heilmittel genutzt werden. Es ist noch heißer geworden! José meint, unter 40 °C sei es doch eigentlich noch gar nicht richtig warm. Alles eine Frage der Einstellung! Wer die insgesamt 330 km² große Wüste intensiver erkunden möchte, kommt am besten zu Sonnenaufgang und -untergang wieder. Dann sind die Schattenspiele der Sonne noch beeindruckender und die Temperaturen ein klein wenig niedriger.

Wir spazieren noch etwas durch den kleinen Kolonialort Villavieja, besuchen eine Bauern­familie, die das typische Achira-Gebäck im eigenen Holzofen produziert – köstlich! Auch ein kleines privates Museum, das sich ganz der Totumo, einer lokalen Frucht, aus der sich sogar Möbel herstellen lassen, widmet, ist eine nette Ergänzung. Den hausgemachten Likör kann man allerdings getrost überspringen.

Im charmanten kleinen Hotel Yakaraka gibt es ein köstliches Mittagessen mit dem lokalen Fisch Baraka aus dem nahen Rio Magdalena. Man trinkt in Kolumbien übrigens normalerweise keinen Wein oder Bier zum Essen, sondern frischgepresste exotische Säfte in allen Farben und Geschmacksrichtungen oder hausgemachte frische Limonade. Die Säfte gelangen oft erst kurz vor dem Essen zum Gast, aber schließlich werden sie ganz frisch zubereitet, und sie schmecken so köstlich, dass man die Wartezeit gerne in Kauf nimmt. Chilenischen Wein, lokales oder importiertes Bier und Aguardiente, den Branntwein in allen Facetten, sowie auch Cocktails gibt es durchaus, aber eher nach dem Essen. Wie sagte unser Guide Alvaro lapidar: „Wenn man hier trinkt, dann um zu trinken.“

Am Nachmittag brachte uns eine 6-stündige Busfahrt, die sowohl interessant als auch anstrengend war, in das wichtigste touristische Zentrum im Süden Kolumbiens San Agustin. (Es gibt auch einen Flughafen für Charterflüge in der Nähe San Agustins!) Wie gut, dass wir einen relativ komfortablen Bus aus Bogotá mit einem exzellenten, umsichtigen Fahrer hatten. Kleine Straßen sind zum Teil nicht asphaltiert, und überall gibt es Speedbreaker, die sich 2-fach horizontal über die Straße ziehen. Oft befinden sich dahinter Kontrollen von Polizei oder Militär, die von den Einheimischen ganz entspannt durchlaufen werden und das überträgt sich auf uns, die Besucher. Wenn wir anhalten müssen, entwickeln sich kurze freundliche Gespräche mit den jungen Soldaten. Es wird viel gelächelt. Lange Zeit galten Reisen in diese Gegend als unsicher, doch nun ist sie wieder sicher zu bereisen und es gibt vieles zu entdecken!

Wichtig für alle Reisen in Kolumbien, außerhalb Bogotàs ist ein guter Mückenschutz (Spray) zum Schutz vor dem Chikungunya-Fieber, dessen Virus durch Stechmücken übertragen wird.

Am Abend erreichen wir unser Hotel in San Agustin. Nach einem kleinen Abendessen (Kellner ist sehr nett, spricht aber nur spanisch) genießen wir die bequemen Betten.

 

23.02.2015 Montag, San Agustin

Wir sind in San Agustin auf 1.500 m inmitten der majestätischen Anden nun in einer anderen Klimazone mit sehr angenehmen Frühlingstemperaturen (tagsüber bis 20/25 °C, nachts 16/17°C). Die Atmosphäre ist sehr entspannt, die Häuser sind nicht vergittert und es ist auch kein Müll sichtbar, dafür Esel- und Pferdegespanne und viele unterschiedliche Restaurants.

Um den Frühstückstisch versammelt sich eine ausgeschlafene und entsprechend gut gelaunte Gruppe. Es gibt Eier, etwas Brot, etwas Marmelade und Butter, frischen Orangensaft und köstlichen kolumbianischen Kaffee. Dieser wird uns vom Frühstückskellner auch gleich in Bio-Version als 500 g-Packung zum Kauf angeboten („Mein Cousin hat eine Kaffeeplantage …“)

Auf den Kaffee ist man in Kolumbien übrigens überaus stolz, auch wenn die besten Qualitäten komplett in den Export gehen. Auf der Reise erhalten wir ihn in unterschiedlicher Qualität, meist als Filterkaffee und in der Regel auch lecker.

Auf dem Programm steht die größte archäologische Sehenswürdigkeit des Landes, der Archäologische Park von San Agustin (seit 1985 Weltkulturerbe, laut UNESCO die größte Ansammlung religiöser Monumente und megalithischer Skulpturen in Südamerika in einer spektakulären Landschaft, die Einblick geben in eine indigene Hochkultur der nördlichen Anden die besonders vom 1. bis 9. Jh. florierte). Der sehr schön angelegte Park erstreckt sich über 3 „mesitas“ (Anhöhen) in einer üppig grünen Waldlandschaft. Guide Hernan erläutert uns mit Leidenschaft nicht nur die Skulpturen en detail, sondern versteht es auch, uns Stück für Stück immer weiter in die indigene Gedankenwelt und das Weltverständnis zu führen, das dieser bedeutenden rituellen Stätte zugrunde liegt und auch heute noch den Schlüssel zum Verständnis der vielen indigenen Gemein­schaften Kolumbiens bietet. Schließlich begeben sich noch einige Teilnehmer auf die Suche nach Wasseradern, und das mit Erfolg!

Zum Mittagessen werden wir in einem Restaurant erwartet, wo wir große Portionen köstlicher Fleisch- und Fischgerichte (Tilapia) genießen, umsorgt von freundlichen, wie immer sehr engagiertem Personal. Dazu gibt es eine erfrischende selbstproduzierte Limonade aus großen Krügen.

Am Nachmittag steht der Besuch einer Bio-Kaffeeplantage auf dem Programm. Nanu, das Design der Kaffeepakete kommt uns doch bekannt vor??? Ach, natürlich, der Cousin des Frühstücks­kellners … Er führt uns persönlich über sein Anwesen und erklärt uns anschaulich und begeistert von seinem Produkt Schritt für Schritt die Kaffeeproduktion, vom Setzling bis zum fertigen Produkt. Zwischen dem Kaffee wachsen Ananas und verschiedene andere lokale Nutzpflanzen. Im Anschluss gibt es natürlich Gelegenheit, den Kaffee zu probieren und zu kaufen.

Der Abend ist frei und wir erkunden nach einem Snack im Hotel das überschaubare Zentrum von San Agustin und nehmen noch einen Drink.

 

24.02.2015 Dienstag, Umgebung von San Agustin

Heute erkunden wir 2 weitere Ausgrabungsstätten bei Ismos, die in unserem Kombiticket enthalten sind: „Alto de las Piedras“ und „Alto de los Ídolos“ mit 2 „mesitas“. Es sind ruhige friedliche Orte, an denen meist Grabanlagen zu sehen sind, in denen auch Schamanen aus weit entfernten Gemein­schaften bestattet wurden. Es müssen rituelle Stätten von überregionaler Bedeutung gewesen sein. Nach einer Einführung sind wir eingeladen, die Orte auf uns wirken zu lassen und uns an Deutungen über die Ausgestaltung der Figuren und Grabwächter zu versuchen.

Durch die überreiche grüne Natur, die vielfältig in kleinen Parzellen, selbst an steilen Hängen, landwirtschaftlich genutzt wird, fahren wir zurück nach San Agustin.

Hier werden wir zum Mittagessen in einem lokalen Restaurant mit köstlichem Fisch in Meeresfrüchte-Sauce erwartet. Die Getränke kommen wieder zum Essen, aber wer will dies dem so überaus freundlichen Personal übel nehmen? Ich denke mir, dass derjenige, dem dies sehr wichtig ist, einfach freundlich darum bittet. Wünsche der Gäste werden, wenn es irgendwie möglich ist, gerne erfüllt.

Auf der Weiterfahrt halten wir an einer Panela-Produktionsstätte, wo aus Zuckerrohr Saft gepresst wird, der in dampfenden Bottichen weiterverarbeitet wird und schließlich in braunen Würfeln in den Verkauf gelangt. Panela zählt zu den Grundnahrungsmitteln der kolumbianischen Bevölkerung und wird z. B. in heißer Milch aufgelöst. Nach dem Kaffeeanbau bietet die Panela-Produktion für die Campesino-Familien die meisten Arbeitsplätze.

Am Nachmittag erwartet uns ein Reitausflug zur anthropomorphen (menschenähnlichen) Felsfigur „La Chaquíra“. Die nur mit einer Wanderung oder eben auf dem Pferderücken erreichbar ist. Die letzten 500 m des Weges geht es zu Fuß auf einem steilen Weg mit vielen Treppenstufen hinunter zuerst zu dem Relief und dann noch ein wenig weiter zu dem eigentlichen Höhepunkt, einem Aussichtspunkt mit weitem Blick über die tiefe Schlucht des Rio Magdalena. Der Fluss ist mit einer Länge von 1.538 m eine der wichtigsten Wasseradern des Landes. Nachdem wir uns von dem atemberaubenden Blick losgerissen haben, gilt es, den steilen Anstieg anzugehen. Doch auch das ist bald geschafft, und wir freuen uns auf das Wiedersehen mit unseren freundlichen, geduldigen Pferden, die uns, teils im Galopp, durch wunderschöne Landschaften wieder zurück zum Ausgangspunkt bringen. Mein erster Ausritt seit der Kindheit – zuerst mit etwas gemischten Gefühlen, aber dann herrlich!

In der Provinz Huila, wie in vielen ländlichen Regionen des Landes, sind Pferde allgegenwärtig und oft das einzige Transportmittel. Ein entsprechend großes Angebot gibt es auch für Besucher, die Gegend auf dem Pferderücken zu erkunden.

Am späteren Nachmittag machen wir mit dem Bus noch einen Abstecher zum Estrecho des Rio Magdalena, der engsten Stelle (nur etwa 1,7 m) dieses mächtigen Flusses, der an anderer Stelle bis zu 1 km breit wird. Er war einer der wichtigsten Versorgungswege der Spanier.

Das Abschiedsessen erwartet uns heute in gediegener Atmosphäre in einem italienischen Restaurant, umsorgt von einem überaus aufmerksamen Service und – diesmal auch begleitet von einem guten chilenischen Rotwein. Ein gelungener Abschlussabend unserer Infotour!

 

25.02.2015 Mittwoch, Reise nach Bogotà

Heute stellt sich zum letzten Mal die Frage: Rühreier mit Zwiebeln und Tomaten oder nur Zwiebeln oder nur Tomate? Für diejenigen, die partout keine Eier mehr möchten, lässt sich als Alternative ein wunderbarer exotischer Obstsalat organisieren.

Nun starten wir die 5-stündige Busfahrt zurück nach Neiva. Die Fahrt ist wieder strapaziös, führt zur Entschädigung aber durch eine interessante Berglandschaft. Wir erreichen Neiva bei 30 °C Hitze und freuen uns über ein Mittagessen in klimatisierten Räumen.

Der kurze Flug Neiva – Bogotà mit Avianca verläuft entspannt und angenehm, dieses Mal sind die Reihen jedoch stärker gefüllt als beim Hinflug. In Bogotà bringt uns ein kurzer Bustransfer zu unserem modernen ****-Business-Hotel.

 

26./27.02.2015 Donnerstag/Freitag, Bogotà

Wir nehmen an beiden Tagen teil am Colombia Travel Mart, der der ANATO-Tourismus-Messe angegliedert ist.

Am Abend haben wir Gelegenheit, die „Zona Rosa“ im Norden der Stadt kennen zu lernen. Hier versammeln sich moderne Geschäfte internationaler Modemarken und Bars/Restaurants jeder Couleur und laden ein, ganz in Ruhe zu flanieren und auch nach Herzenslust zu feiern. Wir verbringen den Abend im Casa Andres D.C. – ein Erlebnis! In urigem Ambiente genießt man leckere Speisen (sofern man einen Tisch findet oder frühzeitig reserviert hat), phantasievolle Cocktails (in reichlich großen Gläsern oder Schalen) und Live-Musik von einer Gruppe, die durch das 2-stöckige Lokal zieht und der Hauptperson einer jeden Gästegruppe (und es finden hier viele Feiern gleichzeitig statt) ein Ständchen bringt. Die ausgelassene Atmosphäre und feurige Salsa-Musik stecken an, und wir finden uns bald auf der Tanzfläche wieder. Eine durchaus empfehlenswerte Adresse!

Am Freitagnachmittag fahre ich mit dem Taxi in die Altstadt Bogotás und besuche das Museo del Oro (Goldmuseum), das über 33.000 Gold-, Silber- und Platinstücke verfügt sowie über Keramiken, Textilien und Holzarbeiten. Es ist für umgerechnet ca. € 1,50 sehr preiswert und didaktisch gut aufgebaut. Im 3. Stock gibt es zudem die Gelegenheit, in einem abgedunkelten Raum einen Schamanengesang zu „erleben“. Das Museum ist ein Muss für jeden Bogotà-Besucher.

Ich statte auch dem Museo de Botero einen Besuch ab (kostenlos). Der international bekannte Maler und Bildhauer, der in Paris und New York wohnt, ist ein schillernder Exzentriker. Seine „dicken“ Bronzen sind längst Kunstgeschichte. Mit seiner Kunst versucht er auch Einfluss zu nehmen auf soziale und politische Missstände. Ein empfehlenswertes kleines Museum.

Am Samstag nehme ich mir noch einmal ein Taxi und fahre entlang beeindruckender Streetart (es gibt eigene Stadtführun­gen mit diesem Thema in Bogotà) in Richtung historisches Zentrum. Am weiten Plaza Bolívar vereinen sich vier monumentale Gebäude, die alle Jahrhunderte der Stadtgeschichte vereinen: Kathedrale, Rathaus, Parlament und Justizpalast. Daran schließt sich mit ansteigenden Gassen die schön restaurierte Altstadt La Candelaria an. Hier finden sich Dutzende bezaubernde Kolonial­villen mit bunt bepflanzten Innenhöfen, viele kleine Museen, Universitätsgebäude und zahlreiche kulturelle Einrichtungen der Stadt. Mit den vielen Cafés und Restaurants ist es tagsüber ein ausgesprochen angenehmer Ort für einen Besuch.

Nach einer kurzen Einkehr bei „Juan Valdés“, der kolumbianischen, sehr erfolgreichen Variante von Starbucks, streife ich nochmals durch ein modernes Einkaufszentrum in der Nähe meines Hotels. Danach folgt der kurze Transfer (stündlich ab Hotel, gratis) zum Flughafen Bogotà und ich trete den Rückflug an. Wichtig ist es, sich an einem separaten Schalter eine steuerliche Bescheinigung zu holen, die für den Check-In erforderlich ist. Pünktlich um 18:10 h verlasse ich Kolumbien an Bord der Iberia in Richtung Madrid. Auch dieser Flug verläuft angenehm, pünktlich, gut versorgt und freundlich betreut.

In Madrid sind, bis zum Weiterflug nach Düsseldorf, fast 6 Stunden Aufenthalt zu überwinden, aber auch das geht, anders als erwartet, recht gut.

 

Mein Fazit:

Kolumbien ist ein sehr interessantes und lohnenswertes Reiseziel mit vielfältigem Angebot für Entdecker, vorrangig für ein jüngeres Publikum oder mittleren Alters. Eine gute körperliche Konstitution ist wichtig. Es ist weder Impfung noch Visum erforderlich, und die touristischen Bereiche sind durch eine stabile Sicherheitspolitik seit 2002 wieder gut zu bereisen, nun auch wieder die Provinz Huila mit San Agustin. Unsicher sind hauptsächlich die Grenzgebiete zu den Nachbarländern und der Choco, der Landstreifen vor der Pazifikküste. In einer Zeit, in der immer mehr Länder von der touristischen Landkarte verschwinden, ist dies ein wunderbares Beispiel für ein Land, das zurückgekehrt ist.

Höhepunkte für eine Rundreise sind u. a. San Agustin, Kaffeezone (UNESCO-Weltkulturerbe), Medellin (mit der Hacienda von Pablo Escobar – heute ein Freizeitpark!) und die hochgelobte koloniale Altstadt Cartagenas an der Karibikküste.

Da die touristischen Angebote vorwiegend auf kolumbianische Besucher zugeschnitten sind, ist es ratsam, sich auf niedrigeren Komfort bei den Unterkünften (auch beim Frühstück) und den Transfers einzustellen. Es wird nur wenig Englisch gesprochen. Deswegen empfiehlt sich eine gut organisierte, geführte Tour in kleiner Gruppe. Das Preisniveau, u. a. der Hotels und Restaurants liegt etwa auf europäischen Standard. Aufgrund der Distanzen sind Inlandsflüge unumgänglich.

Für den Langstreckenflug bietet sich alternativ zur Iberia die Lufthansa mit dem Direktflug ab Frankfurt an.

Köln, 11.05.2015

Bilder: Copyright by Conti-Reisen